Warten auf die Verschiebung der M2-Prüfungen

Die SARS-CoV-2-Pandemie und die dadurch entstehenden Auswirkungen auf den Universitätsbetrieb beschäftigen weiterhin viele Medizinstudenten in Deutschland. Vielerorts wurden bereits die Veranstaltungen für das kommende Sommersemester abgesagt und nur in vereinzelten Fällen werden Systeme für eine Online-Prüfungsfunktion angeboten, wie beispielsweise an der Uni Frankfurt, wo Medizinstudenten digital am Chirurgie-OSCE teilnehmen können.

Medizinstudenten fragen sich, wann endlich bei der Terminverlegung der dieshährigen M2-Prüfungen wegen des Corona-Virus Nägel mit Köpfen gemacht.Gerade die Frage, wann die ursprünglich für den 15.-17. April geplanten bundesweiten M2-Prüfungen stattfinden werden, treibt Tausende deutsche Medizinstudenten herum, die sich gerade dem Ende ihres 100-Tage-Lernplan näher kommen. Eine Risikoanalyse des Instituts für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) und des Medizinischen Fakultätentages (MFT) hat nun erwartungsgemäß ergeben, dass die Durchführung der Examensprüfungen in der aktuellen Situation nicht möglich sei. Die folgerichtige Empfehlung lautet deshalb, die M2- und mündliche M3-Prüfungen im Jahr 2021 wieder in Form eines Hammerexamens unmittelbar hintereinander stattfinden zu lassen, wie es bis zum Jahr 2014 üblich war. Der Beginn des Praktischen Jahres (PJ) könnte damit wie geplant eingehalten werden.

Marburger Bund warnt vor Nachteilen für die Studenten durch die Terminverschiebung

„Für die Examenskandidaten ist jetzt vor allem eine zeitnahe Entscheidung und Planungssicherheit wichtig. Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass die M2-Prüfung unter infektiologisch vertretbaren Bedingungen möglich gemacht werden muss. Sollte aber die M2-Prüfung auf das Jahr 2021 verschoben werden, ist zwingend sicherzustellen, dass den Betroffenen keine weiteren Nachteile entstehen und ihnen genügend Zeit zum Lernen im Anschluss an ihr Praktisches Jahr gewährt wird”, betont Philipp Schiller, Vorsitzender des Sprecherrats der Studierenden im Marburger Bund.

So soll dem Marburger Bund nach sichergestellt werden, dass den Examensabsolventen bei einem möglichen Hammerexamen 2021 genügend Vorbereitungszeit zwischen der schriftlichen M2-Prüfung und der mündlichen M3-Prüfung bleibt. Außerdem sollte dringend darauf geachtet werden, dass sich die Studienzeit durch die Pandemie-bedingte Terminverschiebung nicht verlängert, um Verdienstausfälle und den verspäteten Berufseintritt der dringend benötigten jungen Ärzten zu verhindern. Außerdem darf es nicht dazu kommen, dass dem kommenden PJ-Jahrgang das Wahltertial zugunsten eines längeren Innere-Tertials gekürzt wird, wie es aktuell ebenfalls diskutiert wird.

Auch M1-Prüfungen betroffen

Die bvmd fordert bestimmte Grundregeln bei der durch die SARS-CoV-2-Pandemie bedingten Änderung der Approbationsordnung zu beachten.Die schriftlichen Physikumsprüfungen wurden in diesem Frühjahr zwar geschrieben, bevor die SARS-CoV-2-Pandemie in Europa ankam. Trotzdem warten viele Studenten bundesweit noch auf die Möglichkeit auch die mündliche Physikumsprüfung abzulegen, da diese aktuell ausgesetzt sind. Auch hier fordern der Marburger Bund und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) eine bundeseinheitliche Lösung, sodass die Medizinstudenten bald für den klinischen Studienabschnitt zugelassen werden.

Eine entsprechende Online-Petition wurde von der bvmd mittlerweile ins Leben gerufen und richtet sich an Gesundheitsminister Jens Spahn und die Gesundheitsministerkonferenz.

Bild 01: pixabay.com

3 Replies to “Warten auf die Verschiebung der M2-Prüfungen”

  1. Wir alle wollen ja während der aktuellen Covid-19-Bedrohung helfen und viele von uns tun das bereits, wo sie können. Aber darunter darf doch nicht unsere Ausbildung leiden. Wir haben monatelang auf das schriftliche Examen gebüffelt und sind damit jetzt trotz der Verlegung natürlich perfekt auf das PJ vorbereitet. Aber jeder weiß auch, dass viel gelernter Stoff in wenigen Wochen wieder vergessen sein wird, weil die Stoffmenge einfach enorm ist. Es wäre also nicht fair, wenn wir dann im Falle des Hammerexamens kaum noch Zeit für die Vorbereitung hätten. Das war bei den früheren Hammerexamina ja anders.

    Und auch die Wahltertial-Thematik finde ich hochproblematisch. Wir alle haben uns gefreut endlich nochmal intensiver ein bestimmtes Fach kennenzulernen und meistens geht es dabei ja auch darum für sich selbst zu entscheiden, welche Fachrichtung man im Beruf einschlagen möchte. Dass wir nun teilweise oder sogar ganz auf dieses Wahlfach verzichten sollen, macht doch überhaupt keinen Sinn. Auch in den jeweiligen Wahlfächern zählt man auf die PJler, die dort für bestimmte Aufgaben wie Blutabnahmen, Hilfe im OP oder beim Briefeschreiben gebraucht werden!

    Also: Bitte unterstützt alle diese Petition!

  2. Ganz wichtige Petition! Mich betrifft die Sache leider direkt und ich danke jedem, der uns mit dieser Petition unterstützt!

    Danke!!!

  3. Bitte unterstützt alle diese Petition! Es wäre eine Katastrophe für den PJ-Jahrgang, wenn diese Änderungen wirklich kommen und wir zum Beispiel auf Teile unseres Wahltertials verzichten müssten!

    Grüße aus Magdeburg,
    André

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